Gudrun Paysen
Keramik in japanischer Tradition


Heute ein Haiku 

quh, Berg, vom 07.08.2019


Heute schenken wir Ihnen zum herbstlichen Grundgefühl ein Haiku des japanischen Meisters  Basho (1643-1694)   

Im Sturm des Herbstes,

Zerbrochen und so traurig

Der Maulbeerstrauch dort.  

Anlass für diese Großzügigkeit  ist eine kleine aber feine Sommerausstellung, die morgen von 11 bis 20 Uhr in Berg stattfindet. Gudrun Paysen stellt in ihrem nach japanischen Vorbildern gestalteten Garten ihre eigene Keramik aus, mit der es eine ganz besondere Bewandtnis hat: 

 

                       Einzigartige japanische Keramik in einem ebensolchen Garten in Berg

Gudrun Paysen hat 12 Jahre in Japan gelebt und ihr Handwerk nicht in einem beliebigen Töpferkurs gelernt, sondern unter anderem im ehrwürdigen “Nihon Togei Club” in Japan. Ihre traditionelle, auf einfachsten, schlichten Formen basierende Kunst ist so sehr dem klassichen japanischen Handwerk verpflichtet, dass sie bereits von der deutschen Botschaft in Tokio sowie vom japanischen Generalkonsulat angekauft wurde. Sie verwendet meistens eigens importierten japanischen Ton aus den Gruben von Hagi in der Präfektur Yamaguchi, der sich durch eine fast porzellanartige Helle und Feinheit auszeichnet. Glasiert werden die Gefäße mit Reisstroh- oder Rebenasche. Gudrun Paysen schreibt über ihre Arbeit:

Japanische Keramik zeichnet sich durch Schlichtheit der Gefäße in Form und Glasur aus. Der Ton bestimmt den Charakter der zu entstehenden Keramik, der Künstler sieht sich nur als Mittler zwischen den von der Natur bereitgestellten Materialien und dem zu entstehenden Gefäß. Die Glasuren werden überwiegend aus natürlichen Grundmaterialien wie Holz-oder Pflanzenaschen gewonnen. Kleine Unregelmäßigkeiten oder Zufälligkeiten des Brandes sind keine Fehler, sondern zeugen von der Handarbeit des Keramikers und geben der Keramik ihre Lebendigkeit.

“Mittlerin zwischen Material und Gefäß”: Gudrun Paysen bei der Arbeit in ihrem Berger Atelier

Am Sonntag stellt Gudrun Paysen ihre Arbeiten in ihrem Berger “japanischen” Garten aus. All die ausgestellten, wunderbaren Gefäße sind käuflich zu erwerben (eine Teeschale mit einer immer einmaligen Form und Farbgebung beispielsweise kostet 50€). Angesichts von Paysens Keramiken wird es klar, wieso es bei jedem gehobenen japanischen Essen zum guten Ton gehört, bevor man zu essen beginnt, erst einmal die Keramik zu betrachten, mit der das jeweilige Gericht serviert wird. Der Garten und das Atelier in Berg sind am Sonntag von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist natürlich frei, die kundigen Erklärungen von Gudrun Paysen zur japanischen Keramik gibt es gratis obendrauf. Wir sehen uns in der Bäckergasse 11a. Zur Webseite mit vielen Informationen und Keramiken geht es hier: http://www.gudrun-paysen.de/Home

Für die Fahrt dorthin geben wir Ihnen noch ein Haiku mit auf den Weg:  

Der alte Teich:

Ein Frosch springt hinein.

Oh! Das Geräusch des Wassers.


Lust auf Genuss

Ausgabe 3/2019

Ammersee Kurier vom 08. Dezember 2017

4 G im Blauen Haus  

...Zu letzteren passend, ergänzen die von der japanischen Keramikkunst beeinflussten Töpferarbeiten von Gudrun Paysen das vielseitige Gewerkkonzept der Ausstellung. Großformatige Schalen und Vasen mit zarten Prägemustern oder fein gemalten Glasurbildern in gedeckten Naturtönen sind die Stärke der in Berg lebenden Künstlerin. Besonders einprägsam ist eine installativ präsentierte Sammlung von "Bambusvasen", die die Wachstumsringe und schattierende Farbigkeit mächtiger Bambusstangen mit Detailliebe wiedergeben.


Suddeutsche Zeitung vom 30. September 2016

Musik fürs Auge                                        

Paysen und Rothmoser stellen im Temporären Kunstsalon in Starnberg aus                          

 von Katja Sebald, Starnberg              

Mit einer feinsinnigen, ja geradezu eleganten Ausstellung öffnet der "Temporäre Kunstsalon" in der Josef-Jägerhuber-Straße 5 zum vorletzten Mal seine Türen, bevor er sich Anfang 2017 wieder in einen schnöden Büroraum verwandelt. Mit "Reflexionen über Form und Farbe" haben die Keramikerin Gudrun Paysen und die Malerin Gabrielle Rothmoser, beide seit vielen Jahren Nachbarinnen in Berg, ihre Ausstellung überschrieben. Und so zurückhaltend wie der Ausstellungstitel ist auch die Werkschau.

Das ist zunächst um so erstaunlicher, als die Bilder von Gabrielle Rothmoser von großer Farbkraft sind, ja, einzig und allein von der Farbe bestimmt werden. Alle ihre Gemälde sind ungegenständlich und entstehen in Acryl auf Leinwand. Da sie auch grundsätzlich ohne Titel auskommen, lassen sie dem Betrachter erfreulich großen Freiraum (...). Und sie bilden ein stimmiges Umfeld für die  ausgestellten Keramikarbeiten.

Gudrun Paysen gehört zum Urgestein der Berger Kulturszene, nimmt jedoch in dieser Szene eine absolut singuläre Position ein: Seit 1989 fertigt sie in ihrer Werkstatt Gebrauchsgeschirr nach japanischer Tradition, völlig unbeirrt von Moden und anderen Zeitgeisterscheinungen. "Ohne einen langjährigen Aufenthalt in Japan wäre es wohl nicht dazu gekommen, dass ich das Keramikhandwerk erlernt hätte", sagt sie. Ihren eigentlichen Beruf als Übersetzerin für Englisch und Französisch gab sie auf, als sie 1974 mit ihrem Mann aus beruflichen Gründen nach Japan ging, wo sie zwölf Jahre lebte. Ihre Gefäße, Teller, Schalen und Vasen, fertigt sie aus Ton, den sie direkt aus Japan bezieht. Die Formen sind schlicht und schnörkellos.

 Zur Kunst werden diese kunsthandwerklichen Gebrauchsgegenstände durch ihre Oberflächengestaltung, der die Keramikerin höchste Aufmerksamkeit widmet: Sie verwendet fast ausschließlich selbstgefertigte Ascheglasuren, für die sie Kastanienblätter oder Getreide und Reishüllen verbrennt. Durch sauerstoffreduzierenden Brand entstehen wundersam matt-zarte Blau- und Grüntöne, feinste Nuancierungen und minimalistische Ornamente wie eine sich öffnende Spirale auf einem Teller oder die Craquelée-Muster auf den Teeschalen. Überhaupt erscheinen Kunst und Tradition der japanischen Keramik in einer einzigen Teeschale vereint, deren Form und Oberflächen zwar allein von ihrem späteren Gebrauch bestimmt wird, die aber dennoch ein Objekt von skulpturalen Schönheit sein kann.

 

swissart, Zürich, März 2016

«In der Tradition Japans»                                                                                               Gudrun Paysen: Keramik – Katharina Shepherd: Tuschemalerei in der Galerie Claudia Geiser

 Die Keramikerin Gudrun Paysen und die Tuschekünstlerin Katharina Shepherd lebten lange in Japan und studierten dort die Kunst der Keramik beziehungsweise der Tuschemalerei. Beide sind seit mehr als 20 Jahren wieder in Europa, pflegen in ihren Arbeiten aber bis heute die japanische Tradition.

 hre Kunstwerke spiegeln die Wertschätzung der Natur ebenso wie den Reichtum einfacher und alltäglicher Formen und Dinge. Paysens Keramik beeindruckt durch den Variantenreichtum von Ton und Glasur, Shepherds monochrome Malerei durch die Vielfalt der Tuschenuancen; beide Künstlerinnen schaffen auf ihre Weise Werke voller Harmonie, Ausgewogenheit, eleganter Einfachheit und ruhiger Präsenz. 

Die deutsche Keramikerin Gudrun Paysen (*1947) lebte zwölf Jahre lang in Japan, wo Keramik eine lange Tradition hat und als Kunsthandwerk wie als Kunst geschätzt wird. Paysen studierte an verschiedenen traditionellen Fachschulen in Tokio, und bis heute prägt die Philosophie der japanischen Keramik ihr Schaffen. Die Künstlerin sieht sich als Mittlerin zwischen den naturgegebenen Materialien und den entstehenden Gefässen, deren Charakter vom Ton bestimmt wird. Auf ihn stimmt Paysen die vielfältigen, oft durchscheinenden Glasuren mit Holz- und Pflanzenaschen ab. Kleine Unregelmässigkeiten der Form und Glasur und die zufälligen Effekte, die beim Brand entstehen, verleihen jedem Werk Eigenständigkeit. Paysens Teeschalen, Vasen und weiteren Gefässe erfreuen beim Anschauen ebenso wie beim Berühren; sie sollen nicht nur bewundert, sondern auch im Alltag verwendet werden.


Münchner Wochenblatt vom 7.06.2013

Eigenständige Schönheit - Japanische Keramik im Geranienhaus

Bis Montag, 10. Juni, findet im Geranienhaus im Schlosspark Nymphenburg eine Ausstellung von Gudrun Paysen und Kornelia Schröter über japanische Keramik statt. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
Japan hat  die beiden Keramikerinnen Gudrun Paysen und Kornelia Schröter fasziniert. Beide haben mehrere Jahre dort gelebt und sich von der japanischen Kunst und Kultur beeinflussen lassen. Während Gudrun Paysen sich auf Gefäßkeramik konzentriert, ist Kornelia Schröter vorwiegend bildhauerisch tätig.

 Keramik hat in Japan eine lange Tradition und wird immer noch in großer Zahl in Handarbeit gefertigt. Sie hat einen hohen Stellenwert im Alltag und wird sehr geschätzt. Die charakteristische Ästhetik japanischer Keramik mit ihren schlichten Formen und Glasuren und die damit verbundene Denkweise spiegeln sich in den Werken von Gudrun Paysen. Sie sieht sich vor allem als Mittlerin zwischen den Materialien, die von der Natur gegeben sind, und dem Gefäß, das entstehen soll. Die Glasuren werden oft aus Holz- oder Pflanzenaschen gewonnen. Unregelmäßigkeiten und Zufälligkeiten des Brandes gelten nicht als Fehler, sondern zeugen vom schöpferischen Prozess. Sie verleihen der Keramik eine eigenständige Schönheit und lassen sie lebendig wirken. Gudrun Paysens Gefäße sind aber nicht nur Objekte zum Anschauen, auch wenn ihre Ausgewogenheit, ihre elegante Einfachheit, ihre ruhige Präsenz und die harmonisch auf den Ton abgestimmten natürlichen Glasuren sie zum Blickfang machen. Wie die meisten Keramiken in Japan sind sie auch für den Gebrauch bestimmt und dürfen ihre Schönheit  im Alltag entfalten.

 Für Kornelia Schröter bietet der Ton als Material viele Möglichkeiten, ihre Gefühle und Vorstellungen bildhauerisch zum Ausdruck zu bringen. In ihren Werken möchte sie die menschliche Gestalt in all ihren Regungen, besonders aber die innige Beziehung von Mutter und Kind, darstellen. Kennzeichnend für ihre Arbeiten ist die Reduktion der Skulptur hin zur einfachen klaren Form.


General Anzeiger Bonn vom 14.09.2012                                  Keine Grenze zwischen Handwerk und Kunst

Die Ausstellung "Japanische Keramik" im Siegburger Stadtmuseum ist heute noch zu sehen. Zahlreiche Japaner geben viel Geld für Keramikgefäße aus, die in ihren Augen nicht nur einfache Alltagsgegenstände sind.

Die Glasuren auf der japanischen Keramik glänzen in verschiedenen dunklen Farben. Sie schaffen einen optischen Kontrast zu der hellen Mauer im Siegburger Stadtmuseum. "In den Augen der meisten Europäer  sind die Töne dunkel und schlicht. Viele beschreiben sogar eine melancholische Wirkung", erklärt der ehemalige Arzt und Professor Kenji Kamino.

Zwischen Handwerk und Kunst gibt es in Japan keine strenge Grenze. Die Gefäße tragen alle eine Nuance von Kunst in sich, die sie in den Alltag mit einbringen", so der Hobby-Töpferer. Asymmetrische Formen seien typisch, denn dadurch wolle der Produzent Dynamik herstellen. Auch die dunkle Farbgebung der Glasuren sei durch die Kultur begründet. 

"Wabi-Sabi" nennt sich die japanische Ästhetik, die Europäer oft als schlicht und melancholisch empfinden, in der Japaner allerdings Schönheit sehen. Zahlreiche Japaner geben viel Geld für Keramikgefäße aus, die in ihren Augen nicht nur einfache Alltagsgegenstände sind.

Auch Gudrun Paysen, die während ihres zwölfjährigen Aufenthalts in Japan das Handwerk an verschiedenen Fachschulen lernte, mischt ihre Glasuren selbst. Für
die Arbeiten in ihrer Werkstatt stehen ihr dabei sowohl ein Gas- als auch ein Elektro Ofen zur Verfügung.

"Wenn ich mit dem Gasofen arbeite, kann ich durch die Reduzierung des Sauerstoffs bei einer bestimmten Temperatur die Farbgebung beeinflussen. So entsteht beispielsweise dieser Grünton", erklärt Paysen und zeigt dabei auf eine ihrer Schalen.

Münchner Wochenanzeiger vom 21.03.2012                                                                                      Fernost in der Maxvorstadt

Am Dienstag, 3. April, lädt der Bezirksausschuss Maxvorstadt um 18.00 Uhr herzlich ein zur Eröffnung der Ausstellung »Fernost in der Maxvorstadt« in der U-Bahn-Galerie des Bezirksausschusses Maxvorstadt. Zu sehen sind Keramik in japanischer Tradition von Gudrun Paysen und Fotografien von Judith Fait. 

 Die in der Ausstellung gezeigte Keramik spiegelt die Vielfalt der keramischen Gefäße wider, die in Japan ganz selbstverständlich Teil des täglichen Lebens sind. Seien es Gefäße für den täglichen Bedarf oder für bestimmte kultivierte Lebensformen wie die Teezeremonie oder Ikebana. Die Keramiken zeichnen sich durch Schlichtheit in Form und Glasur aus und stehen im Einklang mit der Natur.

 Gudrun Paysen absolvierte ihre keramische Ausbildung während eines zwölfjährigen Aufenthaltes in den 70er und 80er Jahren in Japan. Neben handwerklicher Fertigkeit machte sie sich auch die Denkweise japanischer Keramiker zu eigen. Diese sehen sich anders als ihre Kollegen im Westen nicht als Hersteller eines Gefäßes, sondern lediglich als Mittler zwischen den von der Natur bereitgestellten Materialien und der materialgemäßen Form eines Gefäßes. Seit1989 lebt und arbeitet Gudrun Paysen in Berg am Starnberger See und verzeichnet seitdem zahlreiche Ausstellungen in Japan und Deutschland. 


Merkur Dachau vom 7.10.2009
Geistig geformte und verdichtete Natur

Rudolf Strasser, ein bekannter Münchner Sammler zeitgenössischer japanischer Keramik, sprach in seiner Einführung über die Bedeutung der Natur in der japanischen Kunst und das Verständnis ihrer Schönheit und Präsenz im Alltag, das sich grundlegend vom westlichen Denken unterscheidet. Eine von Hand geformte Teeschale sei nichts anderes als ein Stück geistig geformte, zum Symbol verdichtete Natur, so Strasser. Natur werde für den Japaner erst dann zum Erlebnis, wenn sie geformt und zu höherem Sein gestaltet sei, „wenn sie nicht nur ist, sondern auch etwas bedeutet“.

Vor diesem geistigen Hintergrund hat Gudrun Paysen ihre Keramiken gestaltet: Schlanke Vasen in Form von Bambusrohren, Teller mit delikaten Glasuren, sowie Reis- und Teegefäße, die von ausgewogenen Proportionen und großer Formschönheit zeugen. Es sind Gefäße, die sich nicht nur zum Betrachten, sondern auch zum Anfassen und Meditieren eignen.

 

Dachauer Süddeutsche Zeitung vom 05.10.2009
Klarheit und Stille - Eine Begegnung von Ton und Tusche im Wasserturm

Wenn Mark Paoli mit Tusche malt, ist das Meditation (...). Die Bilder entstehen aus einem Guss, einem Strich, es gibt keine Korrektur. Man muss das lernen, es ist eine Kunst der Konzentration auf den Pinsel. Die Künstlerin aus Herrsching hat sie erlernt, in Salzburg von einer Japanerin. Ihre zarte, schwarz-weiße, auf das Wesentliche reduzierte Sumi-e Tuschemalerei zeigt sie noch bis Sonntag, 11. Oktober, im Dachauer Wasserturm.

 Die Ausstellung gehört ihr nicht alleine. Sie ist eine Begegnung zwischen Tusche und Ton. Gudrun Paysen aus Berg am Starnberger See stellt Keramiken aus. Auch sie ist von der japanischen Tradition beeinflusst, hat zwölf Jahre in Japan gelebt und dort studiert. Auch Paysen betrachtet sich im Schaffensprozess als Medium der Natur. Die Japaner sehen sich in der Kunst nicht als Macher, sondern als Diener, als Vermittler zwischen dem Material und der Form.

Die Keramik und die Tuschemalerei haben in Japan eine jahrhundertelange Tradition. Bei beiden geht es darum, Ausdrucksstärke in der Klarheit zu gewinnen. Der Künstler nimmt sich zurück, dennoch ist der handwerkliche Anspruch immens. Zwei, drei Pinselstriche, die einen schwimmenden Karpfen einfangen oder einige sich im Wind wiegende Bambushalme - eine Serie kleiner Keramikschalen, ähnlich und doch jede in Form und Farbe ein Unikat. Das Aussehen bestimmen die Hände der Künstlerin, ebenso wie Brenntemperatur und die für die Glasur verwendete Asche. Getreideasche wird zu einem hellgrauen Überzug, durch Holz glänzen die Schalen grünlich.

 Diese Kunst der Reduktion benötigt einen Ausstellung wie den Wasserturm. Einen Ort der unaufdringlich ist, begrenzte Räume und Nischen bietet. Zur Vernissage am Donnerstag abend betont Yunichi Kosuge, Generalkonsul von Japan in Bayern und Baden-Württemberg, den Stellenwert von Tusche- und Tonarbeiten in der Tradition seiner Heimat. (...) (Vanessa Lünenschloss)


Kreisbote Fürstenfeldbruck vom 29.09.2009

Bonsai und Ikebana - Gartenfreunde Grafrath zeigten Exponate aus  Japan

Eine wesentliche Ergänzung hierzu fand sich mit den altjapanischen Keramiken von Gudrun Paysen. Sie lebte 12 Jahre in Japan und eignete sich die Fertigkeiten mit dem Grundmaterial und die besondere Gestaltungslebendigkeit an: „Kleine Unregelmäßigkeiten, nicht ganz perfekte Konturen, Zufälle des Brandes.“


Weilheimer Tageblatt vom 9. April 2009 

Nicht nur ein Zwiegespräch, sondern gleich ein "Quadrigespräch" zwischen verschiedenen Kunstrichtungen eröffnete Thomas Goppel im Otto-Hellmeier-Kulturhaus.

Auch wenn die Ausstellung kein Motto trägt, so kreist das verbindende Thema der Künstler doch deutlich um die Konzentration aufs Wesentliche. Im Eingangsbereich machen dies zunächst die Keramiken deutlich. Paysen demonstriert ihre Zurückhaltung augenfällig an der Sparsamkeit ihrer schnörkellosen Formgebung von Vasen, Tellern und kleinen Gedecken. Gelernt hat die gebürtige Heidelbergerin die Töpferei in Japan. Von dort hat sie auch die Bescheidung des Künstlers mitgebracht: Schlichte Farben aus Asche-Überresten von Naturmaterialien, von Form und Glasur: "Diese sind sogar gewünscht, damit die Handarbeit sichtbar wird", erklärt die in Berg lebende Künstlerin.


Landsberger Tageblatt vom 11. April 2009

Ähnlich äußert sich auch Gudrun Paysen. Kein Wunder, denn auch diese Künstlerin ist durch Japan geprägt. Die Badenerin, die jetzt in Berg am Starnberger See zu Hause ist, sorgt im Aussteller-Trio mit Keramik für den plastischen Part. Streng zylindrische Vasen sieht man da, oft in zwei oder drei Teilen übereinander gebrannt - ein modulares Höherstreben wie bei Bambusrohren. "Keramik hat in Japan eine immense Wertschätzung" erläutert sie, fügt aber hinzu, dass im fernen Osten selbst teure Stücke als Service verwendet würden. Tatsächlich fehlen auch bei Gudrun Paysen nicht die zur Verwendung einladenden Reisschalen und Sake-Sets.

Die großen Zierteller hingegen wirken dezent, fast schlicht. Erst der genaue Blick eröffnet hier eine sachlich-weißgraue Querlinie mit interessanter Craquelure, dort einen rostbraunen Schwung wie von der Schwanzfeder. "Die Farben der Glasuren sind von Aschen aus Walnuss, Kastanienblättern, Ebenholz oder Reisspreu" erklärt Paysen, die tatsächlich bei einem japanischen Meister gelernt hat.


Ammersee Kurier vom 27. März 2009

Raisting. Ab Sonntag, 5. April sind dort Malerei und Grafiken von Alfred Fritzsching, Haiku von Gabriele Hager und Keramik von Gudrun Paysen zu sehen. Sonderveranstaltungen wie eine Meditation mit Bambusflöte, ein Haiku-Workshop und eine Ikebana-Vorführung sorgen für Höhepunkte im Rahmen des Frühlingsprogramms.

Dr. Thomas Goppel wird die Ausstellung der drei Künstler im Otto-Hellmeier-Kulturhaus am südlichen Ortsrand von Raisting um 11 Uhr eröffnen. Dabei wird er sowohl auf das künstlerische Betätigungsfeld des Malers, Zeichners, Druckgrafikers und Bildhauers Alfred Fritzsching eingehen als auch über die in Raisting lebende Gabriele Hager erzählen, die sich viele Jahre mit Literatur und Fotografie beschäftigte sowie als Bildhauerin und Kunsttherapeutin ausgebildet wurde.

Bei der Vernissage lernen die Gäste zudem die in Berg am Starnberger See beheimatete Gudrun Paysen kennen, deren Arbeiten Einflüsse aus Japan aufweisen, wo die Künstlerin von 1974 bis 1989 lebte. Sie studierte dort an Keramikfachschulen und eignete sich nicht nur keramisches Wissen und handwerkliche Fähigkeit an sondern verinnerlichte auch die japanische Tradition und Denkweise. Ihre Keramiken zeichnen sich durch Schlichtheit in Form und Glasur aus und wirken auf den Betrachter im Allgemeinen beruhigend. Versehen mit einer Glasur beispielsweise aus Asche von Walnuss- oder Kastanienblättern ergibt sich eine zartblaue Glasur. Paysen versteht sich als Mittler zwischen von der Natur bereit gestellten Materialien und dem zu entstehenden Gefäß, wie es die japanische Tradition vorsieht.


Starnberger Merkur vom 4./5. Mai 2005

Für Kunst- und Keramikliebhaber ist der Taubenturm als Station am Keramikweg des Töpfermarktes auch in diesem Jahr ein angenehmes Muss: Unter dem Titel "Begegnung von Ton und Tusche" ist hier eine Ausstellung zusehen, die Phillip Luidl, der bekannte Lyriker und Typograf aus Diessen am vergangenen Wochenende eröffnete. "Kultur ist nicht das, was wir besitzen, nicht der Picasso an der Wand, nicht der Gamsbart auf dem Hut, Kultur ist das, was wir leben, die tägliche Auseinandersetzung mit unserer Umgebung" so Luidl... Gudrun Paysen erlernte ihr Handwerk bewusst in Japan, wo die Keramik eine besonders lange Tradition besitzt. Ganz im Sinne der japanischen und im Unterschied zur westlichen Keramik streben ihre Arbeiten nicht nach Vollkommenheit. Sie lassen Unregel-mäßigkeiten gelten, die ihren Reiz ausmachen. Um in das Geheimnis der schlichten Schönheit von Gudrun Paysens Gefäßen einzudringen, die sich mit Glasuren aus Holz- und Planzenasche umhüllen, reicht kein oberflächlicher Blick. Man muß sich Zeit nehmen, die sich lohnt. (Ursula Nagl)

 

Süddeutsche Zeitung vom 6. Mai 2005

Hier herrscht die "Ruhe des Geistes", das spürt man schon beim Betreten der kleinen schiefwinkligen Räume des Diessener Taubenturms. Das liegt nicht nur an den mittelalterlichen Mauern und der herrlichen Aussicht über weites Grün und das Klostergelände hinweg. Die schlichte Intensität der ausgestellten Kalligrafien, Tuschebilder und Keramikgefäße vermitteln das Gefühl der Konzentration, als spürte man noch die Energien, die in die Fertigstellung der Arbeiten geflossen sind....

 Das Außergewöhnliche der japanischen Keramik sei ihre Gewöhnlichkeit, sagt Gudrun Paysen. Zwölf Jahre hat die Berger Künstlerin in Japan gelebt und dort an traditionellen Keramikfach-schulen gelernt. Sie verstehe sich als Mittlerin zwischen den von der Natur vorgegebenen Materialien und dem zu entstehenden Gegen-stand. Paysen nimmt sich selbst bei er Arbeit zurück. Nichts wird bei den formvollendeten Gefäßen im Nachhinein geschönt oder geglättet. Die Form bleibt aus dem Moment ihres Entstehens heraus bestehen. Leben und Glanz erhalten die streng harmonischen Keramiken durch ihre Glasuren, die Paysen aus den Aschen verschiedener Hölzer selbst herstellt. (Barbara Könnecke)


Fränkische Nachrichten vom 3.5.2003

Die Kunst der Keramik hat in Japan eine lange Tradition, bereits vor 10000 Jahren stellten japanische Keramiker Geschirr und andere Gebrauchsgegenstände her. Bis heute hat die Keramik einen hohen Stellenwert in Japan, erläutert die in Heidelberg geborene Keramikkünstlerin Gudrun Paysen, die noch bis 3. August Beispiele traditioneller japanischer Handwerkskunst wie Teeservice, Suppenschalen, Vasen und Ikebana-Gefäße im Würzburger Siebold-Museum ausstellt.

Japanische Keramik ist nichts zum Anschauen und Ausstellen, ist kein Schmuckstück, kein Wohnungsaccessoire mit Blickfang-Charakter, kein Dekorationsobjekt. Alle keramischen Gegenstände seien im "Land des Lächelns" benutzbar, sie dienten dem Anfassen und Meditieren. Mit diesen Funktionen seien sie aus der Alltagskultur, vor allem aber aus der Teezeremonie und dem Ikebana nicht wegzudenken.

Ein apart grünlich gefärbter Teller mit leichten bräunlich-grünen Querstreifen, auf dem ein mit Eisenoxid in der Art der Tuschemalerei aufgezeichneter Kranich, das Nationaltier Japans, zu sehen ist, gehört zu den Lieblingsstücken der Künstlerin, die - mit dreijähriger Unterbrechung - von 1974 bis 1989 in Japan lebte, lernte und arbeitete. Auch dieser bei knapp 1300 Grad in einem Gasbrennofen gebrannte Teller, besprüht mit lebensmittelechter, selbst hergestellter Glasur aus Reishüllenasche, ist, so kostbar er ausschaut, benutzbar, betont Paysen: "Ich würde mich sogar darüber freuen, würde er nicht nur angeschaut, sondern benutzt werden."

Erst in Japan, berichtet die Künstlerin, kam sie mit der Kunst der Keramik in Berührung. So angetan war sie von den schlichten, formschönen Gefäßen aus japanischen Ton, die sie zu sehen bekam, dass sie beschloss, vor Ort eine Ausbildung anzufangen. Ein keineswegs leichtes Unterfangen, verfügte sie zu diesem Zeitpunkt doch nur über rudimentäre Sprachkenntnisse. Trotz dieses Hindernisses begann die Künstlerin, die seit 1989 wieder in Deutschland lebt und in ihrem Atelier in Berg am Starnberger See mit Vorliebe große keramische Gegenstände aus japanischem Ton aus der Gegend um Kyoto (so genannter "akashigaraki") herstellt, an bedeutenden japanischen Fach- und Hochschulen wie die Nihon Togei Schule in Tokyo und die Werkkunstschule Japan International Ceramics in Tokyo zu studieren.
Dass sie die Sprache kaum beherrschte, stellte sich letztlich als ein Vorteil heraus, so Paysen, um das mangelnde sprachliche Vermögen zu kompensieren, musste sie um so genauer beobachten, um so intensiver sehend nachzuvollziehen versuchen. Die Fehler, die ihr unterliefen, die Erfahrungen von Erfolg und Misserfolg waren ihre besten Lehrmeister.

In den Fachschulen in Tokio gewann die Künstlerin nicht nur kunsthandwerkliche Kenntnisse, Wissen über japanische Techniken des Formens, Glasierens und Brennens und Einblicke in bedeutende, Stil bildende Keramikzentren wie Bizen, Shigaraki, Tokoname, Echizen, Tamba und Seto.

Paysen tauchte in die Vergangenheit der japanischen Keramikkunst ein, lernte die Einflüsse aus China und Korea kennen und die Eigenständigkeit der japanischen Keramik erkennen, sie entdeckte, inwiefern sich in der Keramikkunst das Naturverständnis des japanischen Menschen offenbart und näherte sich der Denkweise, Philosophie und Mentalität der Japaner über das Werken mit dem Ton an.

Wer sich intensiv mit der Kunst der japanischen Keramik befasst, so die ehemalige Übersetzerin, lernt vor allem eines: Bescheidenheit. Im Unterschied zum deutschen Keramiker sieht sich der japanische Keramikkünstler nicht als Hauptakteur im Prozess des Entstehens an. Der Keramiker legt lediglich fest, ob ein eher flaches oder eher hohes Gefäß entstehen soll. Darüber hinaus sieht er sich als eine Art "Geburtshelfer" beim Entstehen einer Keramik an. Wie das Gefäß letztlich aussieht, welchen Charakter es hat, ist laut Paysen weit gehend dem Material, also dem jeweiligen Ton überlassen. Der Künstler bemüht sich, dem Material nicht den eigenen Formwillen aufzuzwingen. Dass dem Material und dem Zufall bedeutende Rollen im Schaffensprozess zugestanden werden, zeigt sich an kleineren Deformierungen der Vasen, an nicht ganz perfekten Konturen der Teeschalen, an Asymmetrien der Ikebana-Gefäße und vor allem am Brand.

Das Resultat eines jeden Brandes, unterstreicht Paysen, ist über-raschend. Dies mache die Einmaligkeit der japanischen Keramik-gefäße aus. Bei jedem Brand lernt der Keramiker etwas Neues dazu. Auch dies habe viel mit Bescheidenheit zu. Alle Japaner, so auch der japanische Keramiker, sehen sich als lebenslang Lernende. Demnach könne ein japanischer Keramikkünstler seine Kunst niemals "beherrschen". Diese Einstellung, die im krassen Gegensatz zu westlichem Perfektionismus in der Kunstausübung stehe, trage entscheidend zur Lebendigkeit und Vielfältigkeit der japanischen Keramikkunst bei.                                    © Fränkische Nachrichten   –   03.05.2003 



 
Main Post vom 9.5.2000
 
Deutschland und Japan trennen kulturelle Welten. Dennoch setzt bis zum 3. Juni die gemeinsame Ausstellung zweier Künstlerinnen auf Schloß Homburg die unterschiedliche Traditionen zueinander in Beziehung und schafft dabei interessante und spannende Bezugspunkte....Gudrun Paysen, 1947 in Heidelberg geboren, lebte 12 Jahre in Tokio und studierte in Japan an traditionellen Keramikfachschulen...Die Arbeiten von Gudrun Paysen sind von japanischen Denkweisen geprägt. Der Künstler versteht sich als Mittler zwischen dem natürlichen Material und der gefertigten Form. Nicht allein der Wille des Gestalters, sondern der Grundstoff Ton bestimmen den Charakter des Produkts. So entstehen formschöne Gefäße und Objekte in zeitloser Gültigkeit, glasiert in Holz- und Pflanzenaschen, lebendig in der Kontur mit durchscheinenden Strukturen.

 

Süddeutsche Zeitung vom 10. März 2000

Im Hollerhaus ist der ferne Osten zu Gast. Keramiken nach japanischer Tradition von Gudrun Paysen...Gudrun Paysen hat ihr Handwerk in den siebziger Jahren in Tokio gelernt und in den achtziger Jahren vertieft. Die Keramikerin betreibt heute eine Werkstatt in Berg am Starnberger See. Und was eher selten vorkommt: Die Gäste der Vernissage waren spontan so von den Werken angetan, dass die Künstlerin kaum nachkam, rote Punkte zu kleben. Was den besonderen Reiz dieser Keramiken ausmacht? Es sind die Klarheit der Formen und die zurück genommene Farbgebung der Glasuren, die dem Grundmaterial, meist rotgebrannter Ton, keine Gewalt antun. Vielmehr sind die natürlichen Erzeinschlüsse ein wichtiges Gestaltungsmerkmal. Diese winzigen Partikel explodieren beim Sintern in Spezialbrennöfen von 1280 Grad, verrät Gudrun Paysen. So entstehen reizvolle Strukturen, die keine noch so geübte Hand den Glasuren entlocken kann. Der Ton aus Japan und das Sintern lässt auch zu, dass die großen Schalen viel dicker gearbeitet werden können als solche mit sorgfältig gereinigten Ton, den man hier zu Lande kaufen kann. Robuste, schlichte Schalen sind die Lieblingsobjekte der Keramikerin. Bei ihnen wirken die Tradition der uralten japanischen Technik und die Glasuren auch am prägnantesten. Diese bezieht Gudrun Paysen nicht vom Großhandel, sondern stellt sie meist selbst her. Asche ist das Geheimnis der milden Farbnuancen: Reishülsenasche mit zugesetztem Feldspat oder Asche von getrockneten Walnuss-und Kastanienblättern, sowie Weinreben. Die hohe Kunstfertigkeit, die Präzision und Jahrzehnte lange Erfahrung zeigen sich bei den Ikebana-Schalen. Der etwa fünf Zentimeter breite Ring für die Aufnahme des Blumenwassers ist nicht etwa nachträglich aufgesetzt; vielmehr wird er gleich auf die laufende Töpferscheibe gezogen. Edel ist auch das japanische Essgeschirr. Die resedagrünen Teebecher mit kleinen Einbuchtungen liegen wunderbar in der Hand, die rechteckigen oderquadratischen planen Teller machen Appetit auf Sushi, die Dombories (japanische Suppenschalen mit Deckel) und die Essstäbchenbänke sowie kugel- oder facettenförmige schlichte Vasen komplettieren die japanische Festtafel. Fernöstliches Feeling lässt sich auch mit dem Bambusbäumen nachempfundenen zylindrischen Vasen zaubern, die, wie in der Ausstellung, am besten in der Gruppe wirken.

 

Süddeutsche Zeitung vom 8. Juli 1993

Der Taubenturm, einmal ganz anders. Aber, seltsamerweise, gemäß: Die kleinen, puristischen, weißgetünchten Räume und die strikt in Rechtecke geteilten Fenster, darin kann traditionelle japanischen Kunst einen guten Rahmen finden.....Gudrun Paysen hat einige Jahre in Japan gelebt und sich dort bei einem anerkannten Meister in der traditionellen japanischen Tonarbeit ausbilden lassen. Seit 1989 ist sie in Berg zu Hause und hat sich dort eine Werkstatt mit Ausstellungsraum eingerichtet. Da Keramik in Japan Teil einer sehr alten Kultur ist, die dem Ton zugesteht, daß er den Charakter des Werkes bestimmt, beschäftigte sich Gudrun Paysen zwangsläufig auch mit anderen meditativen Kunstformen Japans....Gudrun Paysen zeigt ihre weiten, schlichten Schalen und Teller, dazu Vasen, Teedosen, Teeschälchen und klar und streng aufgebaute Schüsseln. Die Glasuren sind erdfarben, gebrochen weiß und manchmal bis ins Bläuliche schwingend. Die Keramikerin nimmt sich nur wenig individuellen Gestaltungsraum, weil es ihr wichtig ist, den Geist dieser Arbeit nicht zu stören. (Ingrid Zimmermann)

 

Starnberger Merkur vom 8. Juni 1993

Schönheit empfängt den Besucher der derzeitigen Ausstellung im Hollerhaus. Es ist, als hätte sich alles gefunden - das alte Haus, japanisch inspirierte Keramik in den Fensternischen und Winkeln und dazu die Foto-Impressionen aus dem Land der aufgehenden Sonne an den Wänden. Das Spektakuläre tritt in den Hintergrund. Natur in all ihren Details und oft übersehenen beiläufigen Phänomenen ist das Thema. Es ist als würden die warmen, erdigen Töne der klassischen Tongefäße aus der Hand der in Japan ausgebildeten Keramikerin Gudrun Paysen von den fotografisch in knappen Ausschnitten festgehaltenen Impressionen der Hely Norton geradezu aufgegriffen....Im Kontext mit japanischer Lebensart, die sich in der Tee-und Räucherzeremonie genauso spiegelt wie in der Kunst des Blumensteckens (Ikebana) sind die häufig in metallischen und aschigen Glasuren entstandenen wundervollen Vasen, Schalen und Tellern zu sehen. Die Stücke nehmen ihr Leben gerade aus dem scheinbar Unvollkommenen, Fehlerhaften von Form und Glasur. Kalkulierte Zufälligkeiten sind der Reiz japanischer Keramiktradition, die mit kieselhaltige Ton und den Spuren von Ascheanflug verbrannten Reisstrohs arbeitet. Aus der Distanz - die Berger Künstlerin ist noch nicht lange von einem elfjährigen Japanaufenthalt zurückgekehrt - erscheint das Wesentliche ihrer geistigen Beeinflussung durch fernöstliche Lebensart in ihren beachtlichen Arbeiten. (Christa Schaefer)

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